Hallo, ich bin Elisa! Ich bin Heilerziehungspflegerin und eine Netzwerkerin. Ich versuche immer Verbindungen zwischen Menschen herzustellen und bin einfach gerne mit Menschen zusammen. Für mich gibt es sogar ein extra Sprichwort: Lisi ist mein Spitznamen und weil ich so oft im Thema springe, heißt “eine Lisi machen” bei meinen Freundinnen: Die ganze Zeit das Thema wechseln.
Wie lange wohnst Du schon in Eidelstedt und was verbindest du mit dem Stadtteil?
Ich wohne seit sechs Jahren in Eidelstedt und bin hierher gezogen, weil wir hier ein schönes Haus gefunden haben. Die Lage ist perfekt, in der Nähe zur Autobahn, so bin ich schnell bei meinen Eltern und es ist nicht so weit weg von meiner Arbeit. Und wir hatten auch einfach richtig Glück mit unserer Nachbarschaft, die ist einfach total nett.
Was arbeitest Du?
Ich bin Erzieherin in einer Kita! Ich wollte schon immer was mit Kindern machen und habe dann nach der Schule ein FSJ in einer Schule mit Kindern mit Behinderungen gemacht. Dabei habe ich dann gemerkt, dass ich lieber mit kleineren Kindern arbeite und habe eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin gemacht. Nach der Ausbildung bin ich nach Hamburg gezogen und habe in Jenfeld in einer Kita gearbeitet. Die Umstellung von Kleinstadt auf Großstadt plus die Erfahrungen in der Kita, die nicht so gut waren, haben mich dann dazu bewogen doch nochmal zu studieren – und dann habe ich Gebärdensprache studiert. Das waren tolle Jahre!
Was hat dich an der Kita gestört?
Da waren sehr viele Erzieher “alter Schule” und sehr viele Kinder pro Gruppe. Als integrative Kita gab es natürlich einige Kinder mit offiziell festgestelltem Förderbedarf. Aber noch viel mehr Kinder hätten Unterstützung in sprachlicher Hinsicht gebraucht, weil sie mehrsprachig aufgewachsen sind. Zudem wurde von oben ein System durchgedrückt, das den Kindern keine wirkliche Unterstützung geboten hat. Da bin ich wirklich froh bei meinem jetzigen Träger!
Warum arbeitest Du gerne mit Kindern?
Kinder sind so herrlich ehrlich, das mag ich. Ich finde es total spannend zu sehen, wie sie lernen und sich entwickeln. Ich habe auch selbst ein inneres Kind in mir drin, bin gerne selber auf Spielplätzen und schaukele und so weiter. Das hilft mir auch in der Arbeit.
Wie ging’s Dir mit Corona?
Also ich gehe ja schon gerne abends mal aus, zu Veranstaltungen, oder irgendwie essen, aber aus meiner Perspektive war das der beste Moment, da ich einen kleinen Sohn habe und zu der Zeit jetzt sowieso auf viel hätte verzichten müssen. Zwar wäre es auch schön gewesen, noch mehr Angebote wahrnehmen zu können, gerade am Anfang war ich schon ganz schön verunsichert – wie mache ich nun dieses oder jenes, das erste eigene Kind und Schlafmangel, da wäre es schön gewesen, Räume zu haben, in denen man sich austauschen kann. Mit anderen Eltern auch, die einen verstehen. Aber der Vorteil war, dass mein Mann ausschließlich im Home Office arbeiten konnte und so auch mehr Zeit hatte, mir zu helfen.
Was bedeutet für dich Vielfalt in Deutschland?
Mensch ist Mensch, ich verurteile niemanden für andere Lebensweisen oder Glaubensvorstellung, außer Nazis vielleicht. Ich finde es toll, wenn das Leben hier diverser wird.
Hast Du einen Lieblingsort in Eidelstedt?
Einen konkreten Lieblingsort habe ich nicht. Ich bin gerne mit meinem Sohn auf den verschiedenen Spielplätzen oder gehe an der Mühlenau spazieren.
Was bedeutet für dich Solidarität?
Mir kommt als erstes in den Sinn: Menschen zu unterstützen, denen es schlecht bzw. schlechter als mir geht. Also, abzugeben von dem, was ich habe. Ein Beispiel: In der Corona-Zeit konnten unsere Chorproben nicht stattfinden. Ich (und auch fast alle anderen Mitglieder) haben unseren Chorbeitrag aber weiterhin bezahlt, weil unser Chorleiter ansonsten deutlich weniger Einnahmen gehabt hätte.
Denkst Du, unsere Stadt hat sich in den letzten Jahren verändert und wenn ja, wie?
Also, ich finde schon, dass sich unsere Stadt in den letzten Jahren verändert hat. Man sieht mehr Menschen aus anderen Nationen, was ein bunteres Stadtbild ergibt. Und baulich hat sich auch viel verändert. Gefühlt sind an jeder Ecke Baustellen. Man sieht immer mehr moderne Neubauten, die nach und nach die alten Gebäude verschwinden lassen. Das ist zwar einerseits schade, aber andererseits finde ich moderne Gebäude schon schick. Schlimm finde ich diese Fahrradstreifen an den Straßen. Da fühle ich mich sowohl aus der Perspektive der Fahrradfahrer als auch als Autofahrer nicht wohl. Ich würde es bevorzugen, wenn die herkömmlichen Fahrradwege verbessert bzw. überhaupt erst errichtet würden.