
Ich bin Karim, ich bin 33 Jahre alt. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. In Afghanistan habe ich als Verkäufer in einem Lebensmittelladen gearbeitet, hier arbeite ich gerade bei EDEKA.
Was macht Corona mit Dir?
Es nervt manchmal und ist manchmal ein bisschen schwer, aber alles ok.
Wie lange wohnst du schon in Eidelstedt und was verbindest du mit dem Stadtteil?
Ich bin seit 5 ½ Jahren in Deutschland und war von Anfang an in Eidelstedt.
Was bedeutet für dich Solidarität?
Heutzutage wäre ein Zeichen von Solidarität zum Beispiel, wenn wir ältere Menschen, unsere Großmütter und Großväter besuchen und an ihrer Freude und Trauer teilhaben würden.
Denkst du, unsere Stadt hat sich in den letzten Jahren verändert und wenn ja, wie?
Ich kann eher beschreiben, wie sich die Menschen ändern, die hierher kommen: Zum Beispiel haben Familien hier nicht mehr als drei Kinder. In Afghanistan ist es normal, dass vielleicht jedes Jahr ein Kind stirbt, man bekommt viele Kinder – aber man weiß auch nicht, wie viele überleben.
Was bedeutet für dich Vielfalt in Deutschland?
Früher habe ich ganz anders gedacht als heute. Alle Länder haben gute und schlechte Menschen. Hier habe ich so viel gelernt, hier sind so viele verschiedene Menschen und sie können alle zusammen leben und arbeiten. In Afghanistan sind alle Muslime, aber trotzdem gibt es Krieg und Probleme, hier gibt es so viele Religionen und Kulturen und trotzdem können alle zusammen in Frieden leben. Klar, Deutschland hatte früher viel Krieg, aber hat jetzt verstanden, dass Krieg nicht gut ist. In Afghanistan gibt es auch schon 50 Jahre Krieg und die Menschen verstehen es bis heute nicht.